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Kindertaufe ist nur der erste Schritt

Taufe geschieht in drei Schritten. Die Kindertaufe ist der Auftakt. Hier sind die Eltern die Entscheidungsträger. Sie bekunden, dass das Kind christlich geprägt werden soll.

Der zweite Schritt ist die Erstkommunion. Eltern und Kinder entscheiden, ob sie den eingeschlagenen Weg fortsetzen wollen.

Beim dritten Schritt, der Firmung, sollen die jungen Christen ohne die Eltern ihr Ja sagen. Erst mit der Firmung ist die Taufe abgeschlossen. Bei Erwachsenen sind alle 3 Schritte in einem Akt vereint.

Eine weltumspannende Gemeinschaft

In allen Ländern und Kontinenten werden Kinder in die selbe Gemeinschaft aufgenommen. Es spielt keine Rolle, welche Hautfarbe ein Mensch hat, welche Sprache er spricht und welcher Stempel in seinem Pass ist.

Gebete, Lieder, Schriftlesungen und Fürbitten können bei der Taufe in anderen Sprachen gesprochen werden. Die Wurzeln der Familie brauchen nicht versteckt werden. Adressat der Gebete ist Gott, Vater aller getauften Christen überall in der Welt. Gott versteht alle Sprachen und jeden Menschen.

Wann sollen wir taufen?

Früher hat man die Kinder unmittelbar nach der Geburt getauft, vor allem , wenn Gefahr für das Leben des Kindes bestand. Man wollte nicht riskieren, dass ein Kind ungetauft stirbt. Die Barmherzigkeit Gottes hängt sicher nicht am formalen Akt der Taufe, darum warten wir heute auf einen geeigneten Zeitpunkt, wenn die Mutter wieder bei Kräften ist und eine Feier in der Familie möglich ist.

Taufkerze

Die Taufkerze kann zu einem Begleiter durch die ganze Erziehung und durchs Leben werden. An jedem Geburtstag oder am Tauftag kann sie auf dem Kaffeetisch stehen. Beim Kauf dieser Kerze sollte man vorausdenken. In vielen Gemeinden verzieren die Kinder ihre Erstkommunionkerze selbst. Dazu kann man auch die Taufkerze nehmen. Eine einfache Kerze, die nur mit dem Namen, dem Taufdatum und wenig Verzierungen versehen ist, eignet sich dazu am besten. Vielleicht sind handwerklich geschickte Paten oder Bekannte froh, etwas zur Taufe beisteuern zu können. Ein grüner Zweig ist ebenfalls eine geeignete Verzierung. Manche Paare verwenden ihre Taufkerze auch als Traukerze.

Eine Kerze trägt Licht. Jesus hat gesagt: "Ich bin das Licht." Die Kerze bezeichnet, dass wir in der Taufe (bei der Erstkommunion, der Trauung) Christus selbst geschenkt bekommen.

Taufkleid

Nach altem Brauch tragen die Taufbewerber ein weißes Kleid. In der Bibel lesen wir über die Christen, dass sie in weißen Gewändern vor dem Thron Gottes stehen. In unseren Gemeinden wird ein weißes Kleid symbolisch auf das Kind gelegt. Sie brauchen kein eigenes weißes Kleid zu besorgen.

Konfessionsverbindende Ehe

Eine ökumenische Taufe gibt es nicht. Lassen Sie sich als konfessionsverbindendes Paar von den historisch gewachsenen Hindernissen nicht entmutigen. Machen Sie es sich in ihrer Ehe zur Aufgabe, die Gräben zu überwinden und die beiden Konfessionen durch ihre Ehe ein Stück weit zusammenzuführen. Es gibt ja eine ökumenische Erziehung. Jeder Partner gibt das Beste was er hat an das Kind weiter.

Wie die konfessionsverbindende Ehe ist auch ein Kind von Eltern unterschiedlicher Konfessionen eine lebendige Brücke für die Kirchen. Sie tragen dazu bei, dass einmal eine lebendige Einheit entstehen kann. Eine evangelische Taufe wird in der katholischen Kirche anerkannt und umgekehrt. Durch die Taufe wird ein Kind in die Mitgliederliste der jeweiligen Konfession eingetragen. Im Kindesalter erfolgt der Konfessionswechsel durch Ummeldung.

Ort

Warum feiern wir die Taufe nicht bei uns im Wohnzimmer? Taufe ist Aufnahme in die Gemeinschaft der Kinder Gottes. Glauben kann ich nur in Gemeinschaft leben und lernen. Darum feiern wir in einem öffentlichen Raum, in der Kirche. Sie ist der Ort der Gemeinschaft, in die hinein das Kind aufgenommen wird. Die de facto Gemeinde ist aber der Kreis, der sich zur Taufe versammelt, die Freunde und Verwandten . Von ihnen soll das Kind lernen zu streiten und sich zu versöhnen, die Schwachen zu achten und niemanden zu fürchten außer Gott. Manchmal reißt uns die Gemeinde, in der wir leben, nicht vom Hocker. Aber eine schlechte Gemeinschaft ist immer noch besser als gar keine Gemeinschaft.

Mein Kind soll selber entscheiden

Bei der Taufe entscheiden sich die Eltern, ihr Kind christlich zu erziehen. Kein Mensch kann sich selbst erziehen, die Grundentscheidungen der Erziehung können nicht verschoben oder delegiert werden. Nicht zu erziehen ist auch eine Erziehung und meist eine sehr schlechte. Taufe von Kleinkindern ist immer auch die Taufe der Eltern und Paten. Sie werden gestärkt, sie sollen wie Werkzeuge der Fürsorge Gottes an den Täuflingen sein.

Sakrament

Die Kirche versteht die Taufe als ein Sakrament. In der Taufe wird dem Empfangenden Christus geschenkt. Taufe ist also ein Zeichen (sacramentum) dafür, dass wir Gott begegnen.