Beitragsseiten

Kindertaufe

In den Gemeinden der Seelsorgeeinheit haben wir monatlich Termine für Taufgottesdienste festgelegt. Bitte fragen Sie bei den Pfarrbüros nach.

Wenn Sie möchten, dass ihr Kind getauft wird, dann melden Sie sich in einem der Pfarrbüros zu einem Tauftermin an. Die Taufkatechet:in wird sich dann bei ihnen melden und einen Termin vereinbaren, an dem er sie besucht. In diesem Gespräch werden alle Einzelheiten der Taufe besprochen. Es gibt auch die Möglichkeit, ihr Kind nach Absprache innerhalb eines der Gemeindegottesdesdienste zu taufen.

Erwachsenentaufe

Erwachsene, die die Taufe empfangen möchten, melden sich bitte auch in einem der Pfarrbüros. Die Taufe Erwachsener ist in der Regel innerhalb der Osternachtsfeier. Ihr geht ein Glaubenskurs voraus, der mit einem der Pastoralen Mitarbeiter besprochen wird.


Kindertaufe ist nur der erste Schritt

Taufe geschieht in drei Schritten. Die Kindertaufe ist der Auftakt. Hier sind die Eltern die Entscheidungsträger. Sie bekunden, dass das Kind christlich geprägt werden soll.

Der zweite Schritt ist die Erstkommunion. Eltern und Kinder entscheiden, ob sie den eingeschlagenen Weg fortsetzen wollen.

Beim dritten Schritt, der Firmung, sollen die jungen Christen ohne die Eltern ihr Ja sagen. Erst mit der Firmung ist die Taufe abgeschlossen. Bei Erwachsenen sind alle 3 Schritte in einem Akt vereint.

Eine weltumspannende Gemeinschaft

In allen Ländern und Kontinenten werden Kinder in die selbe Gemeinschaft aufgenommen. Es spielt keine Rolle, welche Hautfarbe ein Mensch hat, welche Sprache er spricht und welcher Stempel in seinem Pass ist.

Gebete, Lieder, Schriftlesungen und Fürbitten können bei der Taufe in anderen Sprachen gesprochen werden. Die Wurzeln der Familie brauchen nicht versteckt werden. Adressat der Gebete ist Gott, Vater aller getauften Christen überall in der Welt. Gott versteht alle Sprachen und jeden Menschen.

Wann sollen wir taufen?

Früher hat man die Kinder unmittelbar nach der Geburt getauft, vor allem , wenn Gefahr für das Leben des Kindes bestand. Man wollte nicht riskieren, dass ein Kind ungetauft stirbt. Die Barmherzigkeit Gottes hängt sicher nicht am formalen Akt der Taufe, darum warten wir heute auf einen geeigneten Zeitpunkt, wenn die Mutter wieder bei Kräften ist und eine Feier in der Familie möglich ist.

Taufkerze

Die Taufkerze kann zu einem Begleiter durch die ganze Erziehung und durchs Leben werden. An jedem Geburtstag oder am Tauftag kann sie auf dem Kaffeetisch stehen. Beim Kauf dieser Kerze sollte man vorausdenken. In vielen Gemeinden verzieren die Kinder ihre Erstkommunionkerze selbst. Dazu kann man auch die Taufkerze nehmen. Eine einfache Kerze, die nur mit dem Namen, dem Taufdatum und wenig Verzierungen versehen ist, eignet sich dazu am besten. Vielleicht sind handwerklich geschickte Paten oder Bekannte froh, etwas zur Taufe beisteuern zu können. Ein grüner Zweig ist ebenfalls eine geeignete Verzierung. Manche Paare verwenden ihre Taufkerze auch als Traukerze.

Eine Kerze trägt Licht. Jesus hat gesagt: "Ich bin das Licht." Die Kerze bezeichnet, dass wir in der Taufe (bei der Erstkommunion, der Trauung) Christus selbst geschenkt bekommen.

Taufkleid

Nach altem Brauch tragen die Taufbewerber ein weißes Kleid. In der Bibel lesen wir über die Christen, dass sie in weißen Gewändern vor dem Thron Gottes stehen. In unseren Gemeinden wird ein weißes Kleid symbolisch auf das Kind gelegt. Sie brauchen kein eigenes weißes Kleid zu besorgen.

Konfessionsverbindende Ehe

Eine ökumenische Taufe gibt es nicht. Lassen Sie sich als konfessionsverbindendes Paar von den historisch gewachsenen Hindernissen nicht entmutigen. Machen Sie es sich in ihrer Ehe zur Aufgabe, die Gräben zu überwinden und die beiden Konfessionen durch ihre Ehe ein Stück weit zusammenzuführen. Es gibt ja eine ökumenische Erziehung. Jeder Partner gibt das Beste was er hat an das Kind weiter.

Wie die konfessionsverbindende Ehe ist auch ein Kind von Eltern unterschiedlicher Konfessionen eine lebendige Brücke für die Kirchen. Sie tragen dazu bei, dass einmal eine lebendige Einheit entstehen kann. Eine evangelische Taufe wird in der katholischen Kirche anerkannt und umgekehrt. Durch die Taufe wird ein Kind in die Mitgliederliste der jeweiligen Konfession eingetragen. Im Kindesalter erfolgt der Konfessionswechsel durch Ummeldung.

Ort

Warum feiern wir die Taufe nicht bei uns im Wohnzimmer? Taufe ist Aufnahme in die Gemeinschaft der Kinder Gottes. Glauben kann ich nur in Gemeinschaft leben und lernen. Darum feiern wir in einem öffentlichen Raum, in der Kirche. Sie ist der Ort der Gemeinschaft, in die hinein das Kind aufgenommen wird. Die de facto Gemeinde ist aber der Kreis, der sich zur Taufe versammelt, die Freunde und Verwandten . Von ihnen soll das Kind lernen zu streiten und sich zu versöhnen, die Schwachen zu achten und niemanden zu fürchten außer Gott. Manchmal reißt uns die Gemeinde, in der wir leben, nicht vom Hocker. Aber eine schlechte Gemeinschaft ist immer noch besser als gar keine Gemeinschaft.

Mein Kind soll selber entscheiden

Bei der Taufe entscheiden sich die Eltern, ihr Kind christlich zu erziehen. Kein Mensch kann sich selbst erziehen, die Grundentscheidungen der Erziehung können nicht verschoben oder delegiert werden. Nicht zu erziehen ist auch eine Erziehung und meist eine sehr schlechte. Taufe von Kleinkindern ist immer auch die Taufe der Eltern und Paten. Sie werden gestärkt, sie sollen wie Werkzeuge der Fürsorge Gottes an den Täuflingen sein.

Sakrament

Die Kirche versteht die Taufe als ein Sakrament. In der Taufe wird dem Empfangenden Christus geschenkt. Taufe ist also ein Zeichen (sacramentum) dafür, dass wir Gott begegnen.


Planen

Planen ist wichtig, aber rechnen Sie auch mit ihren Gästen. Geben sie möglichst viel Vorbereitung an andere ab. Sie freuen sich, für Sie diesen Dienst tun zu können. Und am Tag selbst: Lassen Sie sich mal fallen und beschenken. Es ist auch Ihre Taufe. Sie sollen mit gestärkt werden. Es soll auch für Sie eine Gottesbegegnung werden. Wenn sie nicht alles selbst machen, wird es vielleicht nicht ganz genau so, wie sie es wollten. Es gab auch schon Eltern, die haben alles toll gemanagt, bis in die Nacht hat alles wie am Schnürchen geklappt. Aber über das "Managen " haben sie die Taufe ihres Kindes verpasst.

Fest

Eine Taufe kann ablaufen wie ein Kinofilm. Alle sitzen still und schauen gebannt nach vorne. Konsum macht satt, aber nicht glücklich. Eine Taufe kann aber auch ein Fest sein, das schon im Gottesdienst beginnt. Wie fördern Sie das? Möglichst viele Gäste beteiligen. Musik (muss nicht immer Orgel sein), Lesen, Fürbitten vorbereiten, Singen, Kindertanz, Gedicht vortragen, liturgischer Tanz etc. Sprechen Sie mit ihrem Pfarrer/Diakon. Sie wissen nicht, ob ein Gast bereit ist, etwas zu tun, bevor Sie ihn gefragt haben.

Fotografieren

Schon manche schöne Tauffeier wurde durch übermäßiges Fotografieren regelrecht zerstört. Grundsätzlich gilt: Jedes Filmen und Fotografieren stört. Jeder, der einen Apparat bedient konzentriert sich ständig darauf, einen guten Schuss zu machen. Für die Feier fallen diese Personen aus. Mehr noch, sie stören und blockieren. Am Ende haben Sie gute Fotos von einer schlechten Feier. Ein Vorschlag: Vereinbaren Sie , dass grundsätzlich während der Taufe nicht gefilmt und fotografiert werden darf, und bitten Sie den Pfarrer/Diakon, dies mit freundlichen Worten am Beginn zu sagen. Bieten Sie an, dass Sie nach der Tauffeier zum Fotoshooting zur Verfügung stehen.

Sprache

Gebete und Fürbitten sind an Gott gerichtet. Gott versteht jede Sprache. Wenn Sie oder ihre Familien eine andere Muttersprache haben, bringen sie das in die Feier ein. Auch eine Schriftlesung kann in einer anderen Sprache sein. Eine Fürbitte kann so formuliert sein, wie sie im Alltag sprechen.

Patenpflicht

Bis 1930 gab es in Deutschland ein Vormundschaftsrecht oder -pflicht für kirchliche Paten. Heute leiten sich aus dem Patenamt keine zivilen Rechte und Pflichten ab. Paten sollen also nicht unbedingt die nächsten Verwandten sein, sondern eher engagierte Freunde, die einen Bezug zum kirchlichen Leben haben. Ihre Aufgabe ist es, die Eltern bei der religiösen Erziehung zu unterstützen. Es geht nicht darum jedes Jahr ein Geschenk abzuliefern. Sie sollen mit und für den Täufling beten, den jungen Menschen begleiten, wenn er heranwächst.


Möglicher Ablauf einer Taufe.

Hiermit soll die Phantasie nicht eingeschränkt werden, sondern angeregt.

  • Eröffnung vor der Kirche  (oder im Eingangsbereich)
  • Gespräch mit den Eltern und Paten
  • Bezeichnung des Kindes mit dem Kreuzzeichen
    (Priester, Eltern, Paten evtl. auch Geschwister und Verwandte)
  • Einzug in die Kirche
  • Gebet
  • (Lied: gemeinsames Singen)
  • Schriftwort
  • Taufansprache
  • (Lied oder Zwischenspiel , instrumental)
  • (Fürbitten)
  • Taufwasserweihe
  • Absage und Glaubensbekenntnis
  • Taufe (alle ziehen zum Taufstein)
    Wasser - Chrisam - Weißes Kleid - Taufkerze - Effata-Ritus
  • Fürbitten
  • Vater Unser
  • (Danklied)
  • Segen

Taufbekenntnis

Das Taufversprechen legen die Eltern und Paten stellvertretend für ihr Kind ab, weil dieses noch nicht mündig ist. Sie bekennen sich zu dem Glauben, in dem sie ihr Kind erziehen wollen. Später, bei der Firmung, werden die Täuflinge dieses Bekenntnis selbst sprechen.

Mögliche Fragen für das Taufversprechen sind:

Pfarrer/Diakon:
Widersagt Ihr dem Bösen?
Eltern und Paten:
Ich widersage.
Pfarrer/Diakon:
Widersagt ihr dem Hass und dem Neid, der Gewalt, der Lüge, der Hartherzigkeit und Ungerechtigkeit?
Eltern und Paten:
Ich widersage.
Pfarrer/Diakon:
Widersagt ihr den Anfängen des Bösen in all seinen Verführungen?
Eltern und Paten:
Ich widersage.
Pfarrer/Diakon:
Glaubt ihr an Gott, den Vater, den Barmherzigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der uns die Mitmenschen und die Natur anvertraut hat?
Eltern und Paten:
Ich glaube.
Pfarrer/Diakon:
Glaubt ihr an Jesus Christus, der uns durch seinen Tod und seine Auferstehung zum Licht, zum Leben und zur Freude gerufen hat?
Eltern und Paten:
Ich glaube.
Pfarrer/Diakon:
Glaubt ihr an den Heiligen Geist, der alle, die Christi Namen tragen, zu der einen Kirche verbindet?
Eltern und Paten:
Ich glaube.

Fürbitten

Formulieren sie die Fürbitten selbst, in der Form und Sprache, die Ihnen entspricht. Sie können von einer Person oder von mehreren vorgetragen werden. Auf jede einzelne Fürbitte kann ein Zwischenruf aller erfolgen, z.B.: Wir bitten dich, erhöre uns.

In den Fürbitten bitten wir nicht für uns selbst sondern für andere. Hier ein paar Vorschläge:

Einleitung:

Wir wollen beten für die Kinder, die getauft werden, für die Eltern und Verwandten, für die Freunde und unsere ganze Gemeinde:

  • Gott, wir bitten, dass unsere Kinder in ihrer Familie immer eine Heimat haben, in der sie sich geborgen und verstanden wissen.
  • Gott wir bitten, dass unsere Kinder gute Freunde finden, die ihnen echte Hilfe und Halt auf ihrem Lebensweg geben.
  • Gott, wir bitten für die Eltern der Täuflinge. Gib ihnen Kraft und vor allem Liebe für die Erziehung ihrer Kinder.
  • Gott, wir bitten nicht nur für uns sondern auch für alle Kinder  denen es schlecht geht. Sei du ihr Schutz und ihre Hilfe.
  • etc.